Indien: Daimler eröffnet Bus-Werk

Hersteller rechnet mit Verdopplung des indischen Marktvolumens bis 2020.
Anja Kiewitt

In Indien soll sich das Marktvolumen für Busse über acht Tonnen bis zum Jahr 2020 mehr als verdoppeln. Davon geht zumindest die Daimler AG aus. Die Stuttgarter investieren deshalb rund 50 Millionen Euro in den Aufbau des indischen Busgeschäfts. In Chennai im Südosten des Landes hat die Nutzfahrzeugsparte Daimler Trucks and Buses kürzlich ein etwa 113.000 Quadratmeter großes Buswerk eröffnet. Zunächst auf eine Kapazität von 1.500 Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt, kann die Anlage auf bis zu 4.000 Einheiten erweitert werden, teilt der Hersteller mit.

Zwei-Marken-Strategie

In Indien setze das Unternehmen auf eine Zwei-Marken-Strategie: Unter der Nutzfahrzeugmarke "BharatBenz", mit der die Stuttgarter bereits seit September 2012 in dem Land präsent sind, sollen Frontmotorbusse die Bedürfnisse des indischen Volumenmarktes abdecken. Sie sollen vorwiegend als Schul-, Belegschafts-, und Touristenbusse zum Einsatz kommen. Für das Premiumsegment will das Unternehmen in Chennai künftig Heckmotorbusse unter der Marke "Mercedes-Benz" produzieren. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich nach Unternehmensangaben vorwiegend auf längere Busreisen.

Verkaufsstart im Herbst

Der Verkaufsstart ist demnach für den Herbst 2015 geplant. Der Vertrieb und die Aftersales-Services für die neuen Busse in Indien sollen über das bestehende Händler- und Servicenetz der Daimler India Commercial Vehicles (DICV), einer Tochter des Stuttgarter Konzerns, erfolgen. Mit den neuen Fahrzeugen will das Unternehmen unter dem Dach von Daimler Trucks Asia außerdem das Exportgeschäft aus Indien stärken. Zielmärkte sind Asien, Afrika, Südamerika und der Mittlere Osten.