Verkehrskontrolle: 22 Reisebusse beanstandet

Ende April kontrollierte die bayerische Polizei 40 Reisebusse auf der A8.
Anja Kiewitt

Mehr als jeder zweite Reisebus im gewerbsmäßigen, grenzüberschreitenden Personenverkehr weist Mängel auf. Das hat die bayerische Polizei in einer behörden- und grenzüberschreitenden Kontrollaktion Ende April 2015 auf der Autobahn A8 München-Salzburg festgestellt. Innerhalb von sechs Stunden untersuchten rund 60 Beamte an einer autobahnnahen Kontrollstelle bei Siegsdorf 40 Reisebusse. Davon wurden 22 Fahrzeuge beziehungsweise deren Fahrer beanstandet.

Vor allem Südosteuropäer auffällig

Bei fast allen beanstandeten Fernbussen handelte es sich nach weiteren Recherchen des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) um Fernbuslinienbusse aus dem südosteuropäischen Raum und den Balkanstaaten. Bei den in Deutschland zugelassenen kontrollierten Bussen habe es kaum Auffälligkeiten bei der Beanstandungsquote gegeben. Auffällig sei nur ein Kraftomnibus aus München gewesen. Bei ihm wurden demnach Verstöße in puncto Ladungssicherung und Mindestlohngesetz beanstandet.

Aus dem Verkehr gezogen

Insgesamt wurden bei der Aktion neben Verstößen gegen Lenk- und Ruhezeiten sowie Genehmigungsverfahren auch technische Mängel an Lenkung, Bremsen, Bereifung und tragenden Rahmenteilen sowie Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Für fünf Busse war die Reise aufgrund gravierender technischer Mängel an der Kontrollstelle beendet. Einer dieser Busse hatte an tragenden Teilen so starke Durchrostungen, dass ihn Gutachter vor Ort sofort aus dem Verkehr zogen.

15.000 Euro Bußgelder verhängt

Insgesamt wurde 15.000 Euro Bußgeld einbehalten, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit. Darüber hinaus müssen die betroffenen Unternehmen Straf- und Bußgeldverfahren erwarten. Gegen einige Busfahrer werden außerdem zollrechtliche Ermittlungen, etwa wegen Schwarzarbeit oder des Themas Mindestlohn, geführt. Ein weiterer Fahrer wurde ohne gültige Fahrerlaubnis festgestellt.