Wildes Busstürmen lohnt nicht

WBO stellt ein neues Schulbus-Sicherheitstraining vor
Thomas Burgert
Eine Schulstunde lang übt Busfahrer Rainer Bopp mit jeder fünften Klasse, wie man sich korrekt an der Haltestelle verhält, welche Regeln im Bus herrschen oder wo sich der Nothammer befindet. Erstaunliche Erkenntnis für die Schüler: Wildes Busstürmen dauert deutlich länger beim Einstiegen in den Bus als wenn man sich anstellt und geordnet seine Plätze im Bus aufsucht. Das Schulbustraining im baden-württembergischen Blaubeuren gehört zu einem neuen Sicherheitstraining, das diese Woche vorgestellt wurde. Der Verband Baden-Württembergischer Busunternehmer (WBO), die Unfallkasse Baden-Württemberg und der ADAC haben die Aktion ins Leben gerufen, die bald schon flächendeckend stattfinden soll. Rainer Bopp ist bei diesem Schulbustraining sehr zufrieden mit der 5 b. Der Fahrer der Firma Bottenschein, die den Schulbusverkehr in der Region Blaubeuren durchführt, stoppt per Handy die Zeit, die die Schüler fürs Einsteigen benötigen. Zuerst sollten sie drängeln, beim zweiten Durchgang in Reih und Glied ihre Plätze aufsuchen. Ziel ist es, ihnen zu zeigen, dass wildes Stürmen sich nicht lohnt. Der WBO schult Busfahrer wie Bopp extra für die Aktion und hofft darauf, dass sich möglichst viele seiner rund 400 Mitgliedsbetriebe anschließen. „Für uns ist das keine Pflicht, sondern Kür“, erklärt Horst Bottenschein, Geschäftsführer des gleichnamigen Busunternehmens. Ihre Idee tragen die Macher derzeit an die Schulen im Land, die in der Regel aber ein offenes Ohr hätten, erläutert WBO-Pressesprecher Klaus Zimmermann. „Wir wollen das Ganze flächendeckend einführen.“ Aus einem wichtigen Grund stehen Fünftklässler im Fokus der neuen Schulbus-Aktion: Sie müssen sich durch den Wechsel von der Grund- an eine weiterführende Schule in der Regel ans tägliche Busfahren gewöhnen müssen.